Mit wenig Aufwand an Zeit und Geld 10-15 % an jährlichen Energiekosten sparen – ja, das geht! Eine energetische Betriebsoptimierung lohnt sich für alle Arten von Gebäuden, egal ob Einfamilienhaus, Mehrfamilienhaus, Dienstleistung, Verwaltungen oder Schulen. Aber was ist überhaupt eine Betriebsoptimierung?

Unter der Betriebsoptimierung versteht man das Umsetzen von betrieblichen Massnahmen im Bereich der Gebäudetechnik.

Im Fokus steht dabei der «Betrieb ohne Nutzen». Anlagen, Systeme und Maschinen sollten nur dann in Betrieb sein, wenn sie benötigt werden. Die Beleuchtung ist eingeschaltet, obwohl sich niemand im Raum aufhält? Die automatische Lüftungsanlage läuft ununterbrochen? Die Heizung schaltet sich an einem etwas kühleren Sommer-Morgen ein? Computer, Bildschirme und Drucker sind die ganze Nacht auf Stand-by?

Besonders effektiv sind Optimierungen der Heizung, da zwei Drittel des gesamten Energiebedarfs in einem Haushalt fürs Heizen eingesetzt werden. Deshalb empfehlen wir in jeder Energieberatung auch eine Betriebsoptimierung der Heizung.

Die Heizkurve beschreibt den Zusammenhang zwischen der Aussentemperatur und der Vorlauftemperatur der Heizung. Die Vorlauftemperatur bestimmt die Raumtemperatur.

Vorgehen bei der Einstellung der Heizkurve, wichtig ist dabei, alle Veränderungen zu dokumentieren:

  1. Raumtemperaturen ermitteln und auswerten, Soll-Wert festlegen
  2. Heizkurve während der Heizperiode um 3° C senken, Thermostatventile auf Position 4
  3. Heizgrenze während der Übergangszeit um 1° C senken
  4. Zwei Wochen beobachten, eingestellte Werte bei Bedarf korrigieren

Diese Massnahme sollte zunächst bei kalter Witterung (etwas unter 0° C) und später bei warmer Witterung (etwas über 10° C) durchgeführt werden.

Im Folgenden nur eine Auswahl an weiteren möglichen Massnahmen, je nachdem, wo die individuelle Schwachstelle liegt:

  • Heizungs- und Warmwasserleitungen lückenlos wärmedämmen
  • Heizung entlüften
  • Boiler regelmässig entkalken (alle 3-5 Jahre, je nach Kalkgehalt im Wasser)
  • Zeitschaltuhr für Zirkulationsleitung oder Begleitheizband installieren
  • (smarte) Thermostatventile, korrekt einstellen, Ventilstift bei Bedarf lösen

Voraussetzung für eine Betriebsoptimierung ist in jedem Fall, seinen eigenen Energieverbrauch und die grössten Verbraucher zu kennen. In diesem Sinne: Viel Spass bei der Suche und Analyse von «Energielecks» und vor allem bei den Einsparungen nach der Betriebsoptimierung!

Quellen und weitere Informationen:

Energetische Betriebsoptimierung:

https://www.energieschweiz.ch/prozesse-anlagentechnik/betriebsoptimierung

Heizkurve einstellen:

https://suissetec.ch/files/PDFs/Merkblaetter/Heizung/Deutsch/ECH-BO-Massnahmen-Heizung-Heizkurve-DE.pdf/

Smarte Thermostatventile:

https://www.netatmo.com/de-de/additional-smart-radiator-valve

https://homematic-ip.com/de/produkt/heizkoerperthermostat-evo/technische-daten

Energieberatung GEAK Plus:

Geräte im Stand-by kosten eine einzelne Privatperson zwar nur wenige Franken im Jahr, doch auf die
3.9 Millionen Haushalte in der Schweiz summiert sich der Energieverbrauch. Insgesamt fallen für die EDV-Geräte pro Jahr rund 180 GWh Stand-by-Verluste an. Das entspricht rund 300 Erdumrundungen mit einem Elektroauto.

Wenn die Heizkurve zu tief eingestellt ist, wird es zu kalt in den Räumen.

Wenn die Heizkurve zu hoch eingestellt ist, begrenzen die Thermostatventil- oder Einzelraumregulierungen die Raumtemperatur und vermeiden ein Überhitzen. Dadurch kommt es aber zu erhöhten Wärmeverlusten im Verteilsystem und die Heizung läuft zu oft ohne dass es den Nutzen auffällt.